Philip Frischkorn IV

Über Theatermusik

Die Innere Winterreise hängt am Ursprung mit Winterreise | Winterreise zusammen. Deswegen heute nur ein paar Zeilen.  Es ist ein besonderer Tag.

Heute ist der erste Regentag seit langem. Hängendes Grau. Die Pflanzen auf meinem Balkon trauern. „Dabei könnten sie noch, wenn sie könnten wie sie wollten.“ Perfektes Wetter für die Premiere von Winterreise | Winterreise.

Ich bin melancholisch. Es ist wieder ein kleines Ende in Sicht. Zeit Abschied zu nehmen vom Arbeitsprozess an einem Stück, dass davon handelt wie schwer es ist Abschied zu nehmen.

„Jetzt gehe ich mal ein Stück an meinem Vorbei vorbei.“ Vielleicht wäre es präziser zu sagen: In meinem Inneren hallt das Vorbei in meinem Vorbei vorbei. Die Sprachfetzen tauchen auf und ab.

„Versuchen sie mal den Kontakt nicht zu vermeiden. Das ist gar nicht so einfach.“ Darüber stolpere ich immer. Die Sätze sind wie Schluchten. Und wir hängen auf der Bergstation ab.

Ich bin dankbar dafür, wieder einmal die Augen und Ohren offen gehalten gemusst zu haben, weil Musik nur im Kontext sein kann. Die Regeln am Theater sind andere als die im Konzert.

„Dann steht die Idee einer Maschine im Raum, die das besser kann als wir.“ Ich liebe das Theater, weil es für mich ein öffentlicher Raum ist, der sich der emphatischen Verkörperung verschreibt.

Toi Toi Toi Franzi

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Franziska Kuba